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Dienstag, 4. Februar 2014

Chaos in der Schulraumplanung - in Zürinord ohne Ende?

Bald vom Schauenberg in die Barackenschule Ruggächer.
In Zürich Nord werden die Schulkinder von einem Ort zum andern gekarrt, weil der Stadtrat die Mittel für den Bau der dringend benötigen Schulhäuser und Horte nicht erhöhen will. Es wird verdichtet, was das Zeug hält. 

Neubau Schauenberg: Im Shuttle zur Pavillonschule 

Überraschung für die Affoltemer Eltern, deren Kinder im Schauenberg zur Schule gehen. In zwei Jahren werden sie die Schüler/-innen am Morgen nicht zum Schulhaus, sondern zum Shuttlebus bringen müssen. Das Schulhaus Schauenberg wird abgerissen. Bis der geplante Neubau steht, werden die 250 Schüler/-innen in der Pavillonschule Ruggächer unterrichtet. Nach dem Bezug des im Bau befindlichen Schulhauses Blumenfeld soll die Pavillonschule Ruggächer als Provisorium für die Schule Schauenberg genutzt werden. Da die Kinder auf ihrem neuen Schulweg die Wehntalerstrasse und die Bahnlinie traversieren müssten, wird die VBZ einen Shuttle-Betrieb einrichten müssen. Die ebenfalls geprüfte Option eines Bauprovisoriums hat das Schulamt verworfen. Die betroffenen Eltern sind nie konsultiert worden. 

Bauprovisorien im Ruggächer

...und noch eins drauf!
Gute Nachrichten gibt es hingegen für die drei Kinderkartenklassen, die im August im Ruggächer in die 1. Klasse wechseln. In der Pavillonschule hat es zurzeit nur Platz für zwei Klassenzüge. Durch die Auslagerung des Musikunterrichts in eine nahe Genossenschaft kann nun per Schuljahrbeginn 2014 doch noch ein Raum für eine dritte 1. Klasse geschaffen werden. Für die 2015 einzuschulenden Kinder soll die Pavillonschule Ruggächer mit einem Bauprovisorium ergänzt werden. 

Rumschubsen, umteilen…

...und bald mal im Schiff auf dem
Wehntalerkanal nach Regensdorf?
Dies dürfte allerdings nur geschehen, wenn man die Kinder nicht anderswohin verfrachten kann. Das geht aus einem Schreiben der Kreisschulpflege Glattal vom Januar an alle Eltern hervor. Nicht immer gehe die Rechnung zwischen Anzahl Schülerinnen und Schülern im Einzugsgebiet einer Schule und der geplanten Anzahl Klassen auf, schreibt die Kreisschulpflege. Dann könne es zu Schulwechseln kommen. Man könne auch nicht mehr sicherstellen, dass Geschwister dasselbe Schulhaus besuchen. Und Zuteilungsgesuche der Eltern könnten wegen der wachsenden Schülerzahl und des knappen Schulraums eh nur noch in besonderen Fällen berücksichtigt werden. 

… und abwiegeln

Man stelle sich mal vor, eine solche Mitteilung würde im Schulkreis Züriberg verschickt. Es würde nicht lange dauern, bis der Aufstand der Eltern in die Zeitungsspalten käme. Nicht so in Zürich-Nord. Dort wird die schüchterne Frage der AL zürinord, wo denn die Kinder, für die neue Primarschulhäuser gebaut werden, später in die Oberstufe gehen sollen, vom zuständigen Stadtrat mit der lapidaren Mitteilung quittiert, dass „bis 2021/22 ausreichend Schulraum für die Sekundarschule vorhanden sei“. 

Alle ins Birch – bis es platzt

Alle ins Birch – bis es platzt
Nicht ausgeführt hat Gerold Lauber, dass dies nur möglich ist, weil man in der Schule im Birch in Oerlikon verdichten will, was das Zeug hält. Das geht aus dem Evaluationsbericht der Schuleinheit hervor*. „Die Schule Im Birch“ so heisst es – „steht aktuell vor grösseren Herausforderungen. Die Bautätigkeit im Quartier erfordert, dass die Sekundarschule bis 2019 auf 17 Klassen aufgestockt werden muss.“ Heute gibt es gerade mal vier Oberstufenklassen im Schulhaus. Insgesamt wird die Zahl der Schulklassen im Birch von heute 26 auf 37 erhöht. Bei diesen Zahl ist der Wegfall der sechs Kunst- und Sportklassen eingerechnet, die in den Schulkreis Zürichberg disloziert werden sollen. Zur Frage, wie die Kapazität eines Schulhauses um zwei Drittel erhöht, heisst es im Bericht lapidar, dass „die bis anhin grosszügig vorhandenen Raumverhältnisse knapp“ würden. 

Jetzt Oberstufenschulhaus planen

Nach der Verdichtung im Birch wird es dann aber definitiv keinen Platz mehr geben. Die anderen Oberstufenschulhäuser sind schon rappelvoll. Wo die Schüler/-innen, die ab 2020 aus den neu gebauten oder erweiterten Primarschulhäusern kommen, in der Oberstufe unterrichtet werden sollen, will niemand sagen. Angesichts der hohen Wachstumszahlen, von denen die Schulraumplaner bis 2019 ausgehen (+16 Prozent im Schulkreis Glatttal, +13% im Schulkreis Schwamendingen), ist das fahrlässig. Zwischen Planungsbeginn und Eröffnung eines Schulhauses vergehen nämlich in der Regel 10 Jahre. Warum nicht gehandelt wird? Weil der Stadtrat das jährlich bereitstehende Investitionsvolumen für die Schule nicht erhöhen will und die bereits laufenden Projekte den zur bereitgestellten Rahmen für die nächsten zehn Jahre bereits auffüllen. Festzuhalten ist allerdings, dass die Limiten für sogenannten „Leuchtturmprojekte“ wie den Neubau des Kunsthauses schon lange ausser Kraft gesetzt wurden. Angesichts der Wachstumszahlen in den Schulen müsste der Stadtrat eine temporäre Erhöhung des Investitionsplafonds für den Schulraum beschliessen. Dass er diese nicht schon längst getan hat kann nur Kopfschütteln auslösen. 


Blumenfeld: Zweite Etappe vorziehen 
Davon kommt erst nur die Hälfte...
Heute werden in der Pavillonschule Ruggächer drei Kindergartenklassen geführt. Damit ist klar, dass die im Bau befindliche 1. Etappe des Primarschulhauses Blumenfeld, in der es Raum für drei Klassenzüge gibt, beim Bezug im Jahr 2016 voll belegt sein wird. Wo die 150 Kinder in die Schule gehen sollen, die in die geplanten Siedlungen an der Blumenfeld- (2015) und der Mühlackerstrasse (ab 2020) wohnen werden, ist unklar. Denn für die zweite Etappe des Schulhauses Blumenfeld, in dem es Platz für einen weiteren Klassenzug gäbe, ist laut Schulamt im Investitionsplan bis 2025 kein Franken eingestellt. Die Verantwortlichen des Schulamts behaupten zwar, dass die während des Neubaus des Schulhauses Schauenberg zwischen 2016 und 2019 als Bauprovisorium genutzte Pavillonschule Ruggächer nach Ende der Bauarbeiten im Schauenberg stillgelegt werden könne. 
...statt für den Bedarf zu bauen.
Es liegt jedoch auf der Hand, dass man auf den Bau der zweiten Etappe des Schulhauses Blumenfeld nur deshalb verzichtet, weil man ab 2020 die Pavillonschule wieder nutzen kann, wenn dies nötig sein sollte. Das heisst aber auch, dass die Planung für die auf dem Areal der heutigen Pavillonschule angedachte Wohnsiedlung nicht vorangetrieben werden kann – was den Schulraumplanern gerade recht kommen dürfte. Mit der Planung einer weiteren Wohnsiedlung auf dem Areal der heutigen Pavillonschule würde die Realisierung der zweiten Etappe des Schulhauses Blumenfeld zwingend. Und das will man partout vermeiden.

Andreas Kirstein, Gemeinderat der AL für den Kreis 11, hat sich bereits im November 2012 für die Erweiterung des heute im Bau befindlichen Schulhaus Blumenfeld stark gemacht. In einem Postulat hat er den Stadtrat aufgefordert, eine baldige Realisierung der zweiten Bauetappe zu prüfen und an die Hand zu nehmen. Damit sollte sichergestellt werden, dass im Neubaugebiet von Affoltern alle Kinder einen gesicherten Schulplatz haben. Der Stadtrat erklärte sich damals bereit, das Postulat entgegenzunehmen. Es wurde aber von der bürgerlichen Ratsmehrheit abgelehnt und war damit vom Tisch. Die Probleme für die Kinder, die Eltern, die Schulen und die Kreisschulpflege aber nicht. Wie recht Andreas Kirstein mit seinem Postulat hatte, sehen wir heute. Befragen Sie dazu doch einmal 'unsere' bürgerlichen GemeinderätInnen...

Schauenberg: Voll verdichtete Horte
Mit dem Neubau des Schulhauses Schauenberg will die Stadt Zürich das Hortangebot auf 250 Plätze erhöhen. Das ist erfreulich. Allerdings werden im Projekt erstmals die vom Hortpersonal scharf kritisierten neuen Richtlinien für Hortbauten umgesetzt (www.ausbau-mit-qualitaet.ch). Gemäss Betriebskonzept stehen im Mittagshort für die 250 Kinder drei Essräume à 72 Quadratmetern zur Verfügung. Zwischen 12 und 13.45 Uhr wird in Schichten gegessen. Pro Betreuungsplatz sollen insgesamt 2,4 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Zurzeit läuft der Architekturwettbewerb. Das Hortpersonal ist weder im Preisgericht, noch bei den die Projekte prüfenden Expert/-innen direkt vertreten.

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